Montag, 31. August 2009

Ein Schlag mit dem Zaunpfahl

Probezeit adé!

Jawoll, es ist vollbracht! Zwei Jahre des Absitzens sind passé und nun geht es los mit dem (fast) sorgenfreien Autofahren. Überhöhte Geschwindigkeiten können nun nicht mehr ein Aufbauseminar mit sich ziehen und die Probezeit verlängern, die Ketten meiner Fahrerei sind damit gesprengt! Das mit dem Bier im Blut am Steuer dauert leider noch etwas, aber bis dahin... gute Fahrt und immer die Augen offen halten ;)

Helge in Hamburg

"Tütülüdü" sacht der Mann aus Mülheim. Wullewupp Kartoffelsupp nennt er sein Bühnenprogramm, Cirque du Kautz seine Band - ja, Helge macht bereits im Vorfeld Laune. Seine Kombo veranstaltete ein gemütliches Beisammensein mit Jazz, Komik und Unterhaltung vom Feinsten. Sergej Gleitmann stehlte dabei fast allen anderen die Show, als er langbärtig und in Leggings über die Bühne hüpfte, sich als Frau verkleidete oder Aerobic-Übungen durchführte. Die Band musste sich da schon ins Zeug legen und Pete York legte daraufhin das längste Solo hin, das ich jemals live gesehen habe: ganze 7 Minuten Schlagzeug!
Na ja, aber in Wirklichkeit war man ja wegen Helge da und er tat Gutes mit seinem Programm. Die meisten Klassiker ausgelassen, konzentrierte er sich eher auf das Essenzielle (Katzeklo, Fitze Fatze und Maisenmann), um später mit vielen unterhaltenden Rede- und Tanzintermezzi lange Jazzstücke zum Besten zu geben, das Publikum - zum größten Teil mit Köpi zugesoffen - dankte es ihm mit viel Applaus!
Überraschenderweise hatte er Geburtstag, ebenso wie Peter Maffay, der im Laufe des Abends ordentlich einstecken musste. Jedenfalls ging ich mit einem freudigen Lächeln nach Hause und war zufrieden. Der nächste Auftritt darf kommen, aber bis dahin: The Rifles und Phoenix sehen! "Opel... Merkel... Guttenberg... Pomade!"

Samstag, 29. August 2009

slide away

Achtung: Beim Lesen bitte Slide Away abspielen!


29. Aug. 2009 02:38 :
"Oasis haben sich aufgelöst."
Mein Bruder ist für Überraschungen gut, doch diese Nachricht schockte schon sehr, sodass ich zunächst nicht ganz genau wusste, wo und wer ich war, mein Geist war vielmehr auf der Suche nach meinem Herzen, das irgendwo zwischen Bauchnabel und Leiste gerutscht war.
Ich erinnerte mich zurück, wie ich mit der Band zum ersten Mal in Berührung kam und denke da an Wonderwall, was ewig im Fernsehen lief, zu einer Zeit, als ich Musikfernsehen stinkelangweilig fand, Definitely Maybe und What's the Story Morning Glory gar nicht wirklich wahrgenommen habe, aber dennoch den Namen im Kopf behielt: Oasis. Als Don't Believe the Truth herauskam und Lyla einfach alles und jeden eroberte, schloss sich der Kreis und ich hörte mir eifrig alle Alben an und genoss den Zauber. 2004 ging es dann in Frankfurt auf's Konzert und damit lernte ich den eigentlichen Hype, den es um die Band gab, erst richtig kennen. Manchester City - Trikots, riesige Flaggen und einen Haufen Männer, die beim Anblick Liams in Ohnmacht fielen. Dank meines Bruders lernte ich diese ganz eigene Subkultur zu schätzen und kannte nach kurzer Zeit die wichtigsten Texte auswendig. An meinem Geburtstag 2009 sah ich dann den zweiten und letzten Gig für's Erste, staunte nochmals über die Aura der Gallaghers.
Doch nun soll alles vorüber sein? Ein simpler Geschwisterstreit führt so solch einer Tragödie? Liams Dickkopf wird Noel nicht so schnell nachtrauern, wohl aber bemerken, dass dem Körper Oasis die Seele entschwunden ist ohne Songwriter, Leadgitarrist und zweitem Sänger. Vielleicht meinen sie es auch bald wieder gut mit uns und spielen wieder miteinander, doch solange wollen wir Slide Away hören und unsere ganz persönlichen Augenblicke mit dieser Band reflektieren und ein zweites Mal genießen - adieu Noel, bis bald hoffentlich.

Donnerstag, 27. August 2009

Nachtrag: Lehrgang

Der Haufen wächst zusammen. Gestern abend spielten wir nicht nur gewohnt gepflegt auf dem Sportplatz unsere Spiele, sondern trafen uns nachher noch vor der Schule, um einen Wettstreit in Flunkyball zu begehen. Bier alle, deshalb Tanke und zum großen Ekel Oettinger Export besorgen. Das Niveau war damit festgelegt, niemand hatte noch etwas zu verlieren und PissPott leitete die Wahl der Mannschaften ein. Der Wachmann verjagte uns auf die Straße, doch ist dies in einer Sackgasse im Gewerbegebiet nichts gefährliches, die Fürsorgepflicht wurde nicht so arg vernachlässigt, wie man vielleicht annehmen mag.
Nach vier Runden Spielspaß war dann der tote Punkt erreicht, kaum einer traf noch die Flasche und Teile der Teams hatten bereits sichtliche Probleme mit ihrem Körper. Ein gemeinschaftliches Buschpissen und schon ging es weiter, denn einige wollten noch ins nahegelegene Spielkasino. Ein Typ kam uns entgegen und beschwerte sich laut über seine Kollegen, die ihm eben ein wenig Gras stibitzt haben sollen. Wir munterten ihn ein wenig auf, ich fragte ihn, ob er Kurde sei und er antwortete schlicht: "Ich spreche alle Sprachen: Kurdisch, Türkisch, Arabisch...". Als wir uns noch eben über die Preise für Drogen informierten (man muss ja immer wissen, was da los ist), brach unser neuer Freund schnell ab und rief uns hinterher "Ich muss los, ich muss los!" - sonderbares Viertel.
Als nächstes begegneten wir der Polizei, denn einer von uns Pappnasen schrie ihnen hinterher: "Ey, scheiß Bullen!" - das war dann wohl Dummheit. Die Streife fuhr einmal um den Block und hielt dann neben uns. Ein kleiner Anschiss, doch dann übernahmen wir die Diskussionsleitung und sabbelten die junge Beamtin zu und fragten nach ihrem Alter, erzählten unsere Stories und nervten mit fragen über ihren Beruf. Es dauerte nicht lang bis sie sich etwas verängstigt wieder in den Wagen setzte und schnell losfuhr - ein Haufen geballtes Testosteron ist eben eine Nummer zu viel für eine Streife.
Was danach geschah ist nicht mehr ganz präsent bei mir, jedenfalls verballerten zwei Jungs 2€ an diesem Abend im Automaten und ich wachte morgens in meinem Bett auf, inklusive eines ekligen Geschmacks im Mund, doch überraschenderweise ohne Kater. Great success!

Mittwoch, 26. August 2009

Lehrgang

Kiel Mettenhof ist eine typische Trabantenstadt der 60er-Jahre, Hochhäuser mit Parzellenwohnungen, die Bad und Klo bieten. Der fortschrittliche Stil der Bauten wurde wie überall allmählich zum verfallenen Vorort ohne attraktive Freizeitmöglichkeiten und so sieht man heute in den Parks herumlümmelnde Mittfünfziger, herumstreifende Gruppen von Kurden, die jagt auf ihre natürliche Feinde machen und sichtlich mitgenommene Familien im Supermarkt, die Eltern riechen nach Alkohol und das Kind fährt mit fünf Jahren immer noch im Kinderwagen, einen Snickers im Mund dabei. Nein, schön ist dies wirklich nicht... Der Schulleiter benannte uns einen Orientierungspunkt im Viertel: den weißen Riesen. Dieser entpuppte sich als ein baufällig gewordener Turm, weiß angestrichen und merkwürdigerweise isoliert von jeglichem Nachbargebäude gelegen, sodass er eher wie ein überdimensionaler reifer Pickel in den Himmel ragte. Ein Glück, dass wir in einer etwas abgetrennten Zivildienstschule lebten. Das Haus, ein schöner Bau, ist Mitte der 80er errichtet worden, der Basketballplatz mit frischem Tartarn versehen und allgemein im gepflegten Grün gelegen. Billiardtische, Kicker, Tischtennisplatte und viel andere Freizeitmöglichkeiten boten viel Abwechlung und gestalteten die unterrichtsfreie Zeit immer sehr amüsant, vor allem nach den ersten Bieren. Die 90 Jungs, die hier mit mir weilen sind alle sehr entspannt und sehr humorvoll. Kaum einer, der keine Lust auf Bier und viel Gelächter hat, etwas zocken möchte oder ein wenig über sich und sein Leben quatscht. Ich bemerkte im Laufe der Zeit, dass mein Zivildienst einer der besseren ist, da gibt es deutlich schlimmere Dienststellen, die ihre Zivis kaputtarbeiten lassen und Arbeitskräfte durch sie zu ersetzen versuchen.
Das Seminar, wofür wir eigentlich hier sind, stellt sich als gemütlicher Kaffeeplausch zwischen dem Kurs und der jeweiligen Dozenten heraus. Ein wenig über den Job reden und Geschichten austauschen, Pause und dann schon wieder essen... die Zeit verfliegt schnell. Schule war selten so entspannend, doch hier lerne ich sie wieder zu schätzen und zu vermissen - this was the time of our lives...

Dienstag, 25. August 2009

FC St. Pauli - MSV Duisburg

Schwieriges Spiel... Nicht nur, weil ich zwischen den Fronten stehe, als Zugezogener, sondern auch, weil ich mitten im Gästeblock stand, Kohorte vorne rechts, den restlichen Haufen um mich herum. Kevin natürlich pflichtbewusst am Mitsingen und Bekannten die Hand schütteln, während wir "Fremden" uns dem Bier zuwandten, ein guter Sorgenkiller im Stadion. Diverse Gesichter waren mir wohl vertraut, beim Zapfhahn begegnete ich nicht nur einmal einen alten Freund und in der Halbzeitpause sogar Familie Tödter, die sich es nicht nehmen lassen hat und zum Spiel anreiste, auch wenn Simon zu Hause den dicken Fuß hochlegen musste.
Das Spiel war allgemein ziemlich nebensächlich. Schnell fielen drei Tore, Pauli kassierte einen Platzverweis und Duisburg kämpfte sich wieder heran. Die zweite Halbzeit wurde nicht optimal ausgenutzt, sodass es am Ende "nur" 2:2 stand und der Friede am Millerntor gewahrt schien - und tatsächlich: Wir kamen heile nach Hause. "19-0-2!"

Donnerstag, 20. August 2009

Inglourious Basterds

Ein Kino soll brennen. Einfaches Ziel für den Filmemacher... im Plot. Das Streits war rappelvoll und höchst angespannt vor Beginn. Die gewohnte Eispause wurde mit unruhigen Spekulationen im allgemeinen Gemurmel überbrückt, nur die drei amerikanischen Studenten neben mir unterhielten sich über das Bier aus der Werbung, ich bemerkte ein Guinness-Shirt. Während des Films wurde mir klar, warum ich OV so sehr schätze: jeweils zu einem Drittel des Films wird in einer anderen Sprache gesprochen, d.h. Englisch, Deutsch und Französisch, was die gesamte Geschichte um einiges realistischer gestaltet. Dass dann auch noch Deutsche von Deutschen gespielt wird, ist sowieso der Clou des Castings.
Die martialischen Skalpierungen und ähnliche Späße sind natürlich nicht zensiert, Tarantino blieb seinen Füßen treu und Brad Pitts fantastischer Tennessee-Akzent zauberte nach dem ersten Wort bereits ein Lächeln auf die Gesichter im Saal. Ein Negerwitz im Mittelteil jagte den Menschen Tränen in die Augen, ich erinnerte mich an Gran Torino... Quentin war diesmal leider nicht dabei, aber das bemerkte ich erst zum Schluss, ja, nachdem Hitler in Stücke zerfetzt wurde. Der letzte Skalp wurde genommen, das Publikum applaudierte laut, der Film war aus. Bravo!

Mittwoch, 19. August 2009

Leichtathletik

Ich habe mir ein Omlett gemacht. Lecker so ein Omlett. Erbsen und Nudeln waren da auch drin, also alles mögliche, was in meinem Vorratsschrank noch übrig war. Sechs Eier waren dann aber doch zuviel - musste wohl etwas übrig lassen. Den Abend konnte dies aber nicht vermiesen, denn schließlich lief wieder einmal Leichtathletik, ein toller Sport. Der Jamaikaner mit dem ungewöhnlichen Namen machte mir bei Olympia alles schmackhaft. Diese Vielfalt ist interessant: Während in der einen Einblendung zentnerschwere Muskeltörtchen aus China die Kugel stoßen, laufen in einer anderen vollkommen abgemagerte Kenianer 10km in Bestzeit - grandios sowas! Sonntag begann mein Fernsehspaß für die nächste Woche mit den Siebenkämpferinnen und einem Schlusssprint der Extraklasse von Jenni, einer Silbermedallie und der Gewissheit, dass dies bestimmt nicht die letzte sein wird. Die 100m der Männer standen jedoch im Vordergrund und wieder stand da ein großer schwarzer Mann mit komischen Namen in der Mitte der Starter. Ein Knall ertönte und 9,58 Sekunden später stand mein Mund weit geöffnet und ich begann zu grinsen. Dieser Typ schreibt Sportgeschichte, ein Michael Phelps im Sprint und hat seinen Spaß dabei wie ein kleiner Junge bei DIE SIEDLER II. Ich trank mein Astra aus und ging zu Bett, der Sport ist gewiss anstrengend und der nächste Tag konnte beginnen.
Nachdem die dicken Kugelstoßerinnen ihre Kugeln stießen und Nerius den Zahnstocherweitwurf gewann, haute mich heute dieser Bär vom Sofa. Harting schleudert den Polen auf Platz Zwei und vergewaltigt das Maskottchen auf der Tartarnbahn... den Berlinern gefällt's, mir auch! Jetzt warte ich auf einen Bolt und einen neuen 200m-Rekord, doch leider leider habe ich mir Karten für die Inglorious Basterds Premiere in OV im Streits reserviert... schade, aber gut zu verkraften. So, genug geprahlt und in den Himmel gehoben, ich schmeiße jetzt den Rest Ei + Erbsen + Nudeln weg und geh auf's Klo und über meinen Stimmzettel grübeln...

Montag, 17. August 2009

Mittwoch, 5. August 2009

Stühle sind knapp hier. Noch viel beschissener ist die Tischsituation: Einen Esstisch inklusive Stühle für vier Personen eine couch (zirka 3-4 Plätze) plus kleinem Wohnzimmertisch (siehe Foto). Problematisch, wenn mehrere Freunde in einer gemütlichen Runde zusammensitzen mögen und vielleicht ein zwei Bier dabei kippen möchten.
Die gurkische Lösung, ganz nach Vorbild der Superbude (danke Ramo, dass du mich darauf gebracht hast): Einen Kasten Astra Rotlicht austrinken, umdrehen und Kissen drauf. Schwupps ist die perfekte Sitzgelegenheit auf Höhe des Wohnzimmertischs gefunden und ein optimaler Blickkontakt aller Beteiligten zueinander gesichert.
Der zweite Hocker ist in Arbeit.


Gurke der Woche!

Sonntag, 2. August 2009

Besuchszeit

Nachdem mir vor über einer Woche Ramona mit Lemmi einen Besuch abstattete, war es dieses Wochenende nun Zeit für Micha, meinen Indiekollegen. Zwei Bärtige und eine menge Bier können eben immer gut miteinander. Zufälligerweise war auch Marie in der Stadt, sodass die Abende in einer fröhlichen Dreierrunde verbracht wurden, denn die Hamburger enttäuschten auf dem Gebiet der Trinktaktik und meldeten sich gen Geisterstunde wieder ab. Die übliche Rundfahrt über Schanze und Kiez bestimmten den ersten Abend, während Samstag ein gepflegtes Biernick an der Alster stattfand. Schwani der Schwan wird es wohl nicht so schnell vergessen. Die allwöchentliche Shoppingtour brachte nicht nur neue (alte) Platten von Simon & Garfunkel, Jestofunk oder Electric Light Orchestra, sondern auch den ersten Besuch bei Urban Outfitters, den wahrscheinlich interessantesten Modeladen voller sinnloser Spiele und sündhaft teuren Klamotten - da bereut man zwischenzeitlich die Einkäufe des letzten Monats und weint einem Batman-Shirt hinterher, das es leider nur noch in Large vorrätig ist.
Trösten konnte mich lediglich ein Milchshake in der Lieblingseisdiele. Dass die schnuckelige Verkäuferin vor lauter Wuschigkeit angesichts meines Barts, den Kaffee von Micha nun schon zum zweiten Mal in zwei Tagen vergaß, brachte uns zum verschmitzten Grinsen und bietet nun Anlass zu netten Spekulationen.
Nun beginnt die letzte Woche one-man-show für mich in der Kitaküche und sehne Natalies Rückkehr herbei, die endlich meine Mittagspausen wieder zu humanen Zeiten stattfinden lassen wird...
Freitag geht es übrigens wieder ins Kaff zurück. Bütiparty und so. Vor allem aber sehe ich Paula wieder - ich freu' mich drauf!